Mittwoch, 6. April 2016

Aus der Serie "Schule weltweit": Die Indianerschule St. Josef, South Dakota

Die St. Joseph's Indianerschule existiert seit 1927. Gründer dieser Schule war ein Deutscher Priester, Pater Heinrich Hogeback, der für den Orden der Herz-Jesu-Priester tätig war.

Die Schule befindet sich in Chamberlain, South Dakota, USA. Ihre Mission ist es, den amerikanischen Dakota-Indianerkindern aus sozial schwachen Familien zu helfen, in dem sie eine gute Ausbildung erhalten und somit die Chance auf eine bessere Zukunft bekommen.

Das Profil der Neuankömmlinge wird wie folgt beschrieben:
Alle Schüler kommen aus Familien mit sozial schwachem Hintergrund, ihre Kindheit ist geprägt von Armut, Gewalt und Suchtproblemen der Eltern. Die Kinder sind zunehmend dem Konsum von Drogen und Alkohol ausgesetzt und oft Mitglieder einer Bande. Diese Risikofaktoren, wie auch andere, sind in den Reservaten leider üblich. Ein wirklich trauriger Fakt: Für genau solche Kinder ist die durchschnittliche Selbstmordrate dreimal so hoch wie der nationale Vergleichswert für diese Altersgruppe.

In Süd-Dakota brechen 70% der indianischen Schülerinnen und Schüler ihre Ausbildung an normalen Schulen vorzeitig ohne Abschluss ab. Die St. Josefs Indianer Schule kämpft gegen diese traurigen Zahlen an und hält entschlossen an der Wichtigkeit der Berufsausbildung, der Hochschulbildung und der Erwachsenenweiterbildung bei den Dakota-Indianer fest.

Ungefähr 200 Jungen und Mädchen können diese Einrichtung ihre 'Zweite Heimat fern von Zuhause' nennen. Die Schüler dürfen an Berufsbörsen teilnehmen, die auf dem Campus stattfinden, sodass sie über eine Vielzahl für Berufsmöglichkeiten erfahren und über das erforderliche Bildungsniveau, welches sie dazu erreichen müssen. Diese Börsen lassen bei den Schülerinnen und Schülern Ideen keimen und entfachen im besten Fall Funken der Motivation für die Zukunft. Ältere Kinder dürfen Berufstätigen am Ort über die Schulter schauen und erhalten viele Gelegenheiten, Universitäten und Fachhochschulen in der Region zu besuchen. Das gibt ihnen positive Anreize, sich Ziele zu setzen und mit Motivation und Fleiß Hindernisse zu überwinden.

Grundlegender Bestandteil des Unterrichts ist die Auseinandersetzung mit der Kultur der amerikanischen Ureinwohner. Alle Schüler der St. Josefs Indianer schule leben in einem von 20 Familienverbänden auf dem Campus, ständig umgeben von 10 bis 12 Gleichaltrigen. Diese Kinder haben Glück, einen Platz an dieser Schule bekommen zu haben, denn mehr als hundert kleine Indianerkinder stehen auf der ständig wachsenden Warteliste.

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