Mittwoch, 29. Juni 2016

Leinenbeutel als ein Ausweg aus dem „Umweltlabyrinth“

Umweltengagement an der Marienschule



Als Symbol unserer Wegwerfgesellschaft ist die komfortable Plastiktüte aus unserem Alltag bislang kaum mehr wegzudenken. 6,1 Milliarden dieser umweltschädlichen Tragetaschen werden pro Jahr in Deutschland verbraucht. Dabei entfallen nach Angaben des Umweltbundesamtes auf einen Bürger durchschnittlich 1,25 solcher Kunststofftüten pro Woche .

Zumeist werden sie nur einmal benutzt und landen dann im Müll. Doch Plastik ist lange haltbar, es kann manchmal Jahrhunderte dauern bis es vollständig abgebaut ist. So verschmutzt es unsere Umwelt, wo von vor allem die Weltmeere betroffen sind. Hier schweben riesige Mengen winziger Plastikreste herum, die von Seevögeln und Meerestieren gefressen werden. Diese Teilchen können den Verdauungstrakt der Tiere schädigen, deren Mägen verstopfen und auf diese Weise zu deren Tod durch Verhungern oder zu inneren Verletzungen führen. Nicht zuletzt können diese Plastikpartikel auch von Speisefischen aufgenommen werden. Ob durch den Verzehr solcher Fische eine Gefahr für den Menschen ausgeht, lässt sich zurzeit nur schwer abschätzen.

 
Die Klasse 9b der Marienschule mit ihrem selbst entworfenen und gestalteten „Plastiktütenmodell aus Holz“ (Foto: privat)
 
Dies ist nur ein Ausschnitt an besorgniserregenden Fakten, die die Klasse 9b der Marienschule zum Anlass genommen hat, der Verwendung von Plastiktüten den Kampf anzusagen. Im Rahmen der erneut anstehenden Zertifizierung als Umweltschule beschäftigten sich die Schülerinnen mit Unterstützung von Dr. Ute Lange, Umweltbeauftragte der Marienschule, in einem umfangreichen Projekt mit dem Thema Plastikmüll und versuchten auf dessen umweltschädlichen Auswirkungen aufmerksam zu machen. Um im Umfeld der Schule auf diese Problematik hinzuweisen und dem täglichen Verbrauch von Einwegtüten entgegenzuwirken, wurden mit verschiedenen Motiven kreativ gestaltete Leinenbeutel gegen mitgebrachte Plastiktüten und einen kleinen Unkostenbeitrag ausgetauscht. „Den Erlös möchten wir nutzen, um unter anderem einen Baum im Schulgelände zu pflanzen und auf diese Weise ein Zeichen für eine saubere Umwelt zu setzen“, so die Schülerinnen der Klasse 9b.

Der Plastikmüll wurde in ein von der Klasse entworfenes und inhaltlich gestaltetes „Plastiktütenmodell aus Holz“ entsorgt. Durch das zentrale Motiv eines Labyrinths soll verdeutlicht werden, dass es neben Irrwegen, die immer weiter in eine Sackgasse führen, auch neue Wege – Auswege – gibt: Dies sind neue Lösungsansätze bzw. nachhaltige Strategien, um den Verbrauch von Plastiktüten, Plastikflaschen, Einmalverpackungen oder Einwegbechern zukünftig verstärkt einzudämmen und damit auch die zunehmende Vermüllung der Weltmeere zu reduzieren.

Außer der Schulgemeinde waren an diesem Projekt auch die Kinder der Maria-Ward-Tagesstätte beteiligt, mit denen die Schülerinnen im Austausch gegen Plastiktüten kleine Turnbeutel aus Leinen gestalteten.

Tanina Blucha, Nicole Bankowska, Elaine Marx (9b) & Dr. Ute Lange

P.S. Einen ganz herzlichen Dank an den Förderverein der Marienschule sowie die Eltern und Großeltern der Klasse 9b, die durch finanzielle und handwerkliche Unterstützung maßgeblich zum Gelingen des Projekts beigetragen haben.

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