Montag, 28. November 2016

Der missio-Truck in Fulda - Menschen auf der Flucht

 
Fast jeder von uns trägt täglich ein Stück von Afrika mit sich herum. Und kaum jemand weiß, dass an diesen kleinen Teilen auch immer ein wenig Blut klebt. Für die meisten ist es eine Selbstverständlichkeit, sich darüber keine Gedanken zu machen – solange der wichtigste Alltagsgegenstand unserer Zeit reibungslos funktioniert.

Die Rede ist von unseren Handys. In ihnen ist nämlich ein Stoff verarbeitet, der Coltan heißt. Er dient dazu, die mobilen Geräte vor Überhitzung zu schützen. Und genau dieser Stoff sorgt in Kongo, in mitten Afrikas, für große Konflikte und in der Folge auch für Krieg.
Bewaffnete Milizen kämpfen über die Vorherrschaft in den Coltanminen. Sie überfallen Dörfer, tun Frauen und Mädchen Gewalt an und verschleppen die Menschen.

Auch eine Frau namens Vumilla wurde zum Opfer der Rebellen, die sie in ein sogenanntes Rebellencamp verschleppt haben. Nach ihrer Freilassung, fand sie Zuflucht bei Thérèse Mema, der Leiterin eines der 16 Trauma-Zentren, die dazu dienen den traumatisierten Opfern sowohl in seelischer als auch medizinischer Hinsicht Hilfe zu leisten.

Um auf die große Problematik in Kongo aufmerksam zu machen, hat die Organisation missio, sich dazu entschlossen, eine Aktion ins Leben zu rufen, die deutschen Schülern und Erwachsenen einen Einblick in den Fluchtweg der Bewohner Kongos gewährt.


Als Besucher des missio-Trucks versetzt man sich in die Rolle eines Flüchtlings, der aufgrund eines Rebellenangriffs aus seinem Heimatdorf fliehen muss. Die verschieden eingerichteten Räume, die man während des Durchgangs durch den Truck durchquert, entsprechen den einzelnen Stationen der Flucht eines durchschnittlichen Flüchtlings. Man bekommt die Situation so nahe gebracht, dass man beginnt die Gedanken und Gefühle der Person zu teilen.
Missio hat sich zum Ziel gesetzt, uns dazu aufzurufen, auch die Handyhersteller auf die Situation rund um die Coltanminen in Kongo aufmerksam zu machen. Die Hersteller werden in diesem Zusammenhang darum gebeten, kein „illegal abgebautes Coltan aus der Konflikregion zu verwenden“, wie man einem Informationsflyer der Organisation missio entnehmen kann.

In diesem Jahr machte sich Frau Krenzer mit den achten Klassen auf den Weg zum Domplatz, wo der missio-Truck sich in Fulda vom 11.11.2016 – 13.11.2016 niedergelassen hatte.


Aus eigener Erfahrung können wir sagen, dass die Idee des missio-Trucks sehr gut umgesetzt wurde. Auch wir hatten die Möglichkeit an dem Projekt teil zu nehmen und sind uns einer großen Verantwortung bewusst geworden. Es liegt ein Stück weit auch in unseren Händen, was seit vielen Jahren in Kongo vor sich geht.

Auch an unsere Leser wollen wir in diesem Zusammenhang appellieren, sich Gedanken zu dem Thema zu machen und es nicht weiter als Selbstverständlichkeit zu betrachten, dass unsere Handys täglich funktionieren.

Für die AG Öffentlichkeitsarbeit: Lara Frohnapfel und Paulina Weismüller (beide 9b)
Bilder: Felicitas Fischer (Q1)

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